Mit dem Nachdruck der 1800 bei Friedrich Nicolovius in Königsberg erschienenen Vorbereitungen eines Unglűcklichen zum freywilligen Tode wird der Kantforschung ein bisher fűr unauffindbar gehaltenes Dokument zur Kantischen Selbsttötungsproblematik zugänglich. Die Abhandlung ist nicht nur von historischem Interesse fűr die Kantforschung, sonder gibt Gelegenheit, Kants Position hinsichtlich der Selbsttötung kritisch zu űberdenken. Der anonyme Verfasser der Vorbereitungen, ein űberzeugter Kantianer, kritisiert Kants kategorisches Selbstmordverbot und argumentiert, daβ bestimmte Fälle der Selbsttötung durchaus mit dem Kantischen Moralgesetz vereinbar sind und daher eine kantische Verteidigung der Selbsttötung möglich ist. In der fűr den Nachdruck der Vorbereitungen verfaβten Einleitung wird eine Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte des kantischen Selbstmordverbotes gegeben und die Plausibilität der These des Autors űberprűft.