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Article
Empirische Sozialforschung und ihre Macher
Soziale Probleme (2015)
  • Sacha Raoult
Abstract
Die Forschung zur abschreckenden Wirkung der Todesstrafe hat eine in ihrem Umfang beeindruckende Masse an Veröffentlichungen hervorgebracht, deren Aussagen mitunter verwirrend und widersprüchlich sind. Eine Untersuchung der Forschergruppen, die sich mit der Korrelation zwischen Vollstreckungen der Todesstrafe und Tötungsdelikten befassen ergibt, dass es eine „lautstarke Minderheit“ von Untersuchungen gibt, die sich stark für die Todesstrafe aussprechen. Dabei zeigt es sich, dass die Person des Autors eines Aufsatzes zuverlässigere Vorhersagen über die dort zu findenden Korrelationen erlaubt als die verwendeten Daten. Es lässt sich also ein Profil für Autoren erstellen, die häufig zu Ergebnissen kommen, die zugunsten der Todesstrafe sprechen: Es handelt sich um amerikanische Wirtschaftswissenschaftler, die sich selbst nicht als Spezialisten für Verbrechens- und Strafforschung beschreiben und die an einer weniger angesehenen Fakultät als der unterrichten, an der sie promoviert haben. Im Gegensatz dazu kommen Soziologen und Ökonomen an angesehenen Universitäten eher zu dem Ergebnis, dass die Todesstrafe keine Wirkung auf die Mordrate habe.
Publication Date
October 28, 2015
DOI
10.1007/s41059-015-0004-x
Citation Information
Sacha Raoult. "Empirische Sozialforschung und ihre Macher" Soziale Probleme Vol. 26 Iss. 1 (2015) p. 5 - 39
Available at: http://works.bepress.com/sacharaoult/44/