Die Forschung an menschlichen Embryonen unterliegt in den meisten Staaten einer besonderen Kontrolle, die auch in den bestehenden internationalen Rechtsinstrumenten festgelegt ist. Angesichts der nun möglichen Keimbahnveränderungen durch das sogenannte «Gene Editing» oder «Genome Editing» ist eine öffentliche Diskussion aber nicht nur dringend notwendig, sondern überfällig. Die Wissenschaftsethik muss dabei eine grössere Rolle spielen, als dies derzeit der Fall ist. Meine Überlegungen in diesem Artikel betreffen ausschliesslich die reproduktive Anwendung, die ich einer ethischen Analyse unterziehe. Darüber hinaus steht jedoch eine Diskussion auch zu den anderen Anwendungsfeldern aus, so etwa zur Embryonenforschung insgesamt und zur embryonalen Stammzellforschung, zum Einsatz des Gene Editing in der somatischen Gentherapie (vor allem im Bereich des Genaustauschs bei Föten und nichtzustimmungsfähigen Personen), zum Zusammenhang zwischen somatischer Gentherapie und Keimbahntherapie und, nicht zuletzt, zur Anwendung des Gene Editing für nichttherapeutische Zwecke, wie im Enhancement.
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