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Spenderblut vom Rind
(2004)
  • Der Spiegel, Der Spiegel
Abstract
Mit dem Blut von Kühen und Ochsen will ein kanadischer Mediziner den weltweiten Mangel an Blutkonserven beheben. "Unsere Forschungen haben gezeigt, dass Rinderblut in der klinischen Transfusion im Prinzip eingesetzt werden kann", sagt Vivian McAlister, Chirurg am London Health Sciences Centre in Ontario. Zuvor müsse jedoch ausgeschlossen werden, dass das Tierblut Abwehrreaktionen im menschlichen Immunsystem auslöst - eine wahrhaft heikle Aufgabe. Immerhin ergaben erste Versuche, dass rote Blutkörperchen vom Rind verträglicher und zugleich stabiler sind als solche vom Schwein. McAlister hofft nun auf verstärkten Forscherfleiß vor allem im Aids-geplagten Afrika, wo unverseuchtes Blut immer knapper wird. Bereits seit drei Jahren vertreibt die US-Firma Biopure in Südafrika ein Kunstblut, das auf dem roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin, von Rindern basiert. Derlei Mixturen aus dem Labor lehnt McAlister jedoch als "schädlich und unzureichend" ab. Das Problem: Ohne die schützende Zellhülle des roten Blutkörperchens entfaltet freies Hämoglobin im Körper aggressive Eigenschaften, die Forscher nur mühsam in den Griff bekommen. "Hoher Blutdruck", sagt McAlister, "ist daher eine häufige Nebenwirkung." Er dagegen will den Kranken die ganze rote Blutzelle des Rinds verabreichen - "so wie sie die Natur hervorgebracht hat".
Keywords
  • blood transfusion,
  • xenotransplantation
Disciplines
Publication Date
July, 2004
Citation Information
Der Spiegel. "Spenderblut vom Rind" (2004)
Available at: http://works.bepress.com/vivianmcalister/39/